Den ursprünglichen Impuls für diese letzten Endes prächtige Platte gab die Musik Kultur St. Johann/T mit der Einladung von Ingrid Schmoliner & Elena Kakaliagou als Artists in Residence des Festivals artacts ’16. In dreiwöchiger Arbeit vor Ort beschäftigten sich die beiden Musikerinnen mit der Erstellung eines Liederzyklus, der auf Traditionals der beiden Herkunftsländer, Kärnten & Griechenland, Bezug nehmen sollte. Live wurde dieses Vorhaben bereits blendend umgesetzt, ein Grund mehr, nochmals nach Tirol zu fahren, um das erarbeitete Liedgut im Studio einzuspielen bzw. von Sir Charles Wienand plattentauglich aufnehmen zu lassen.
Basierend auf Folksongs regional differenter, charakterlich verwandter, melancholischer Ausprägung, hat die Hornistin und Vokalistin/Sängerin Kakaliagou zwei Kompositionen beigesteuert, To be given up sowie das Titelstück Nabelóse, auf das Konto der Pianistin und Vokalistin/Jodlerin Schmoliner gehen ihrerseits die drei Stücke Frau im Berg, Goldgefüllter Lippenrand und Schlangenfrau. Es ist hier nicht genügend Platz für die Darstellung der textlichen Liedinhalte. Soviel Platz muss aber sein, um auf die heftige Intensität, die Formschönheit und den Geniestreich beider Protagonistinnen im emanzipatorischen, unter die Haut gehenden Umgang mit Volksmusiken hinzuweisen.
So haben wir es in Wahrheit mit einem brillanten, die Tiefe, die Stille und die Emotion nicht scheuenden Bluesalbum zu tun, das auch international seinesgleichen sucht. Ein so privates wie starkes, so politisches wie fragiles Dokument, das mit enormer Sogwirkung die Echos der Vergangenheit aufspürt, um sie in der Gegenwart zukunftstauglich, also berührend zu interpretieren. (felix)
Re√iew: NABELÓSE (freistil #72) — Record of the month!
Den ursprünglichen Impuls für diese letzten Endes prächtige Platte gab die Musik Kultur St. Johann/T mit der Einladung von Ingrid Schmoliner & Elena Kakaliagou als Artists in Residence des Festivals artacts ’16. In dreiwöchiger Arbeit vor Ort beschäftigten sich die beiden Musikerinnen mit der Erstellung eines Liederzyklus, der auf Traditionals der beiden Herkunftsländer, Kärnten & Griechenland, Bezug nehmen sollte. Live wurde dieses Vorhaben bereits blendend umgesetzt, ein Grund mehr, nochmals nach Tirol zu fahren, um das erarbeitete Liedgut im Studio einzuspielen bzw. von Sir Charles Wienand plattentauglich aufnehmen zu lassen.
Basierend auf Folksongs regional differenter, charakterlich verwandter, melancholischer Ausprägung, hat die Hornistin und Vokalistin/Sängerin Kakaliagou zwei Kompositionen beigesteuert, To be given up sowie das Titelstück Nabelóse, auf das Konto der Pianistin und Vokalistin/Jodlerin Schmoliner gehen ihrerseits die drei Stücke Frau im Berg, Goldgefüllter Lippenrand und Schlangenfrau. Es ist hier nicht genügend Platz für die Darstellung der textlichen Liedinhalte. Soviel Platz muss aber sein, um auf die heftige Intensität, die Formschönheit und den Geniestreich beider Protagonistinnen im emanzipatorischen, unter die Haut gehenden Umgang mit Volksmusiken hinzuweisen.
So haben wir es in Wahrheit mit einem brillanten, die Tiefe, die Stille und die Emotion nicht scheuenden Bluesalbum zu tun, das auch international seinesgleichen sucht. Ein so privates wie starkes, so politisches wie fragiles Dokument, das mit enormer Sogwirkung die Echos der Vergangenheit aufspürt, um sie in der Gegenwart zukunftstauglich, also berührend zu interpretieren. (felix)